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[Studie] Weihnachten 2023: Zwischen Tradition & Veränderung

28.12.2023

In einer Welt, die sich ständig wandelt, steht Weihnachten 2023 an einem interessanten Scheideweg. Die jüngsten Ereignisse – von der Pandemie über Kriege bis hin zur Inflation – haben das Fest der Liebe und des Beisammenseins beeinflusst. Unsere jährliche Weihnachtsstudie (seit 2018!) an der Universität der Bundeswehr München gibt wieder aufschlussreiche Einblicke in die aktuellen Trends und Stimmungen rund um das Fest.

Silvester 2023/24

28.12.2023: Die Ergebnisse zu Silvester finden Sie in der aktuellsten Studienversion am Ende

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Kernergebnisse (Weihnachten) zusammengefasst

  • Die Kirchenbesuche an Heiligabend sind im Vergleich zu 2019 rückläufig und liegen auf dem Niveau von 2022; die Pandemie könnte diese Traditionen nachhaltig verändert haben
  • Etwa jeder Fünfte ist offen für die Unterstützung durch künstliche Intelligenz bei Weihnachtsaufgaben (z.B. Weihnachtskarten)
  • Digital Detox – also die bewusste Reduzierung oder gar der Verzicht auf digitale Technologien zu Weihnachten – kommt für mehr als jeden Vierten in Frage
  • Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Konsumstimmung tendenziell leicht verbessert; der Black Friday entzerrt jedoch das Weihnachtsgeschäft, einige Geschenke wurden bereits gekauft und einige Wünsche selbst erfüllt
  • Rund ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass sich Weihnachten durch die Krisen nachhaltig verändert hat; die meisten gehen „entspannter“, weniger materialistisch und mit geringeren Erwartungen an Weihnachten heran
  • Nachhaltigkeit spielt an Weihnachten eher eine untergeordnete Rolle – wenn, dann am ehesten durch verzicht
  • Wünsche und Geschenke haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert
  • Geschlechterunterschiede können zu Streit an Weihnachten führen – diese Studie zeigt einige Reibungspunkte auf

🎄Download der Studie

Pressemitteilung auf IDW

Wie jedes Jahr stellen wir einen ausführlichen Ergebnisbericht zur Verfügung. Sie dürfen diesen Bericht frei nutzen, daraus zitieren usw. – aber bitte geben Sie die Quelle dazu an. Bitte verlinken Sie auf diesen Artikel und laden keine Kopien des PDFs auf andere Websites (nur so können Sie sicher sein, immer die aktuellste Version zu haben!). Wir werden die Ergebnisse bis Weihnachten/Silvester erweitern. Gerne senden wir Ihnen auch Zusatzauswertungen zu.

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Updates & Zusatzauswertungen

17.12.: Sonderauswertungen XR

Wie auch im letzten Jahr haben wir ein paar Fragen zu XR gestellt (erstmalig auch zu Spatial Computing); diesmal aber auch zu AI. Die Auswertungen waren auf Deutsch, ich habe die Abbildungen aber für Social Media auf englisch übersetzt.

XR Headset als Weihnachtsgeschenk

Vertrautheit mit dem Metaverse

Vertrautheit Spatial Computing

KI: 20% sind offen für den Einsatz von KI zur Optimierung seiner (Vor-)Weihnachtsaktivitäten. Unter den Verbrauchern zwischen 18 und 29 Jahren sind sogar 34 % offen für KI. In der Altersgruppe <18 Jahre, die nicht Teil unserer Stichprobe war, könnte die Zahl noch viel höher sein.

59 % der Befragten sagen (mehr oder weniger) nein. 6 % sagen, sie wüssten nicht (genug) über KI.

16.12.: Handel, Weihnachtsgeschäft

Wenig überraschend ist, dass die Mehrheit der Konsumenten, nämlich 53 Prozent, den reinen Online-Geschenkekauf als vorherrschende Einkaufsstrategie bezeichnet. Sie recherchieren online und kaufen auch dort. Trotz des etablierten Online-Handels bleibt der stationäre Handel aber relevant. 18 Prozent der Befragten recherchieren und kaufen lieber offline, was die Herausforderung für den Einzelhandel unterstreicht, sich auf besondere Einkaufserlebnisse zu konzentrieren. Der stationäre Handel profitiert zudem von einer Gruppe von rund 9%, die sich online informiert, aber dennoch stationär einkauft. Erstaunlicherweise nutzen nur 3% der Befragten die Strategie, offline zu recherchieren und dann online zu kaufen, ein Verhalten, das oft als Bedrohung für den traditionellen Einzelhandel angesehen wird.

BLACK FRIDAY

Auffällig ist, dass vor allem Frauen und Jüngere die Black Friday-Angebote intensiver nutzen. Bei den Jüngeren lag die Nutzung bei rund 60 Prozent, bei den Babyboomern dagegen nur bei 25 Prozent. Die Studie weist darauf hin, dass Menschen, die stärker von Preiserhöhungen betroffen sind, tendenziell empfänglicher für Black Friday-Angebote sind. Allerdings: Der Unterschied ist sehr gering. Für Menschen, die weniger Geld zur Verfügung haben, stellt sich oft die Frage, ob sie ihr Geld früher ausgeben, um vermeintlich zu sparen, oder ob sie es lieber für dringendere Dinge verwenden und den Kauf von Geschenken aufschieben. Möglicherweise wirken beide Effekte.

DOWNLOAD: SONDERAUSWERTUNG BLACK FRIDAY

Veränderte Wahrnehmung und Erwartungen

Laut unserer Studie glauben 31% der Deutschen, dass Weihnachten durch die jüngsten Krisen eine dauerhafte Veränderung erfahren hat. Interessanterweise plant fast die Hälfte dieser Gruppe (58%), weniger für Geschenke auszugeben. Trotzdem gibt es auch positive Entwicklungen: 50% der Befragten nehmen sich mehr Zeit für sich und ihre Liebsten, und 38% empfinden weniger Verpflichtungen während der Feiertage. Dies deutet auf eine Entmaterialisierung und Entschleunigung des Weihnachtsfestes hin.

Kirchgang und neue Traditionen

Die Studie zeigt auch einen Trend zur Abnahme von Kirchenbesuchen. Während vor der Pandemie noch 24% der Befragten angaben, an Weihnachten die Kirche zu besuchen, sind es 2023 nur noch 14% (2022: 15,4%). Dies könnte ein Indiz für dauerhafte Veränderungen in den Weihnachtstraditionen sein.

Interessant: Menschen mit einem Grundoptimismus gehen an Weihnachten eher in die Kirche als Pessimisten.

Um abschätzen zu können, ob die Zahlen von Anfang Dezember eine gute Prognose für das tatsächliche Verhalten an Weihnachten sind, haben wir dieses Jahr auch abgefragt, wer letztes Jahr an Heiligabend in der Kirche war (15,8%). Die Ergebnisse sind nahezu identisch mit den Intentionen, die wir Anfang Dezember 2022 gemessen haben (15,4%).

Weihnachten Kirche Rückgang seit Corona, Umfrage Studie

Weihnachten 2023, Black Friday und Konsum

Im Bereich des Handels und Konsumverhaltens zeigt die Studie gemischte Ergebnisse. Während 12% der Befragten Black Friday-Angebote für Weihnachtseinkäufe nutzten, meiden 59% diese Rabattaktionen ganz. Interessant ist auch der Aspekt der Produktretouren: 7% der Befragten haben schon einmal Artikel bestellt, um sie nach Gebrauch zurückzugeben, allerdings liegt dieser Wert bei Weihnachtsartikeln unter 3%.

Einfluss Black Friday Weihnachtsgeschäft

Digital Detox und KI an Weihnachten 2023

Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle. 32% der Befragten planen, auf unnötiges Geschenkpapier zu verzichten, und 30% wollen auf überflüssige Dekoration verzichten. Bezüglich der Nutzung digitaler Geräte möchten 28% ihre Zeit am Smartphone, Tablet und Co. reduzieren, was auf ein gesteigertes Bewusstsein für einen Digital Detox hindeutet.

Interessanterweise öffnen sich die Menschen zunehmend für den Einsatz von KI-Werkzeugen in der Weihnachtsplanung. Rund 2% der Befragten nutzen bereits KI-Tools wie ChatGPT für Aufgaben wie das Schreiben von Grußkarten, und 21% können sich vorstellen, in Zukunft KI-Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Studien der letzten Jahre

Medienecho:

Die Weihnachtsstudie wird jedes Jahr von zahlreichen Medien aufgefriffen, darunter führenden Radio- und Fernsehsender, sowie Tageszeitungen und Zeitschriften, u.a. SZ, FAZ, Bild, Spiegel, Focus, Hart aber Fair (siehe auch Antwort an Monika Sieverding), Sat1 Bayern, ZDF, Bayern1, usw… Wir stehen gerne bereit. Diskutieren Sie die Ergebnisse gerne. Sie können aus der Arbeit zitieren, sie frei nutzen und damit arbeiten. Prüfen Sie regelmäßig nach Updates.

Kleingedrucktes

Inhalte aus diesem Beitrag und den verlinkten Dokumenten dürfen bei korrekter Quellenangabe frei für private und kommerzielle genutzt werden. Bitte beachten Sie das Urheber-/Markenrecht.

Verbreitung dieses Dokuments:
Eine Verbreitung der Dokuments in Form von Kopien über andere Websites, Plattformen etc. ist untersagt. Bitte verlinken Sie auf https://www.philipprauschnabel.com/blog/studie-weihnachten-2023/ oder die unibw.de Website – hier finden Sie die jeweils aktuellste Version.

Empfohlene Zitation:
Universität der Bundeswehr München (2023). Weihnachtsstudie 2023; online: unibw.de / https://www.philipprauschnabel.com/blog/studie-weihnachten-2023/  (Abrufdatum: JJJJ/MM/TT).