In einer aktuellen Umfrage (Q4/2022) haben wir N=1000 Personen aus Deutschland über ein professionelles Online-Panel zu verschiedenen Themen befragt. Dabei haben wir auch eine Frage zum Vinylkonsum gestellt.
Die Motivation war nicht nur mein persönliches Interesse, sondern auch die Tatsache, dass wir in den letzten Jahren immer mehr Schallplatten in den Geschäften (u.a. Walmart in den USA, aber auch Urban Outfitters, MediaMarkt, etc.) gesehen haben. Das deckt sich auch mit den Berichten über den „Vinyl-Boom“, den die Presse immer wieder aufgreift. Leider konnte ich dazu keine verlässlichen Zahlen finden. Also haben wir sie selbst erhoben.
Hier sind die Ergebnisse!
Q: Hören Sie Schallplatten?
Mit anderen Worten: Etwa 38 % (mehr als ein Drittel) der Stichprobe sind tendenziell wieder offen für Vinyl-Schallplatten. Ich hatte erwartet, dass diese Zahl viel kleiner sein würde.
Betrachtet man die Altersgruppen (1: 18-37; 2: 38-53; 3: 54-63; 4: 64 und älter; gleich große Gruppen), so zeigt sich ein erwarteter Alterseffekt (je jünger, desto weniger offen für Vinyl). Allerdings liegt die Gruppe der „Nein“-Konsumenten bei den jüngsten Gruppen „nur“ bei 72,5 % (2: 65,2 %; 3: 54,0 %; 4: 51,8 %), was meiner Meinung nach immer noch recht hoch ist (Durchschnitt: 61,5 %).
Der Vinylkonsum hängt auch tendenziell mit dem Einkommen zusammen (höheres Einkommen).
Studien zum Schallplatten
Ja, es gibt einige Studien über das Sammeln von Schallplatten, und ich habe vor einiger Zeit auch eine begonnen (die aufgrund anderer Verpflichtungen nie abgeschlossen wurde). Hier sind ein paar Papers
Han, M., & Newman, G. E. (2022). Seeking Stability: Consumer Motivations for Communal Nostalgia. Journal of Consumer Psychology, 32(1), 77-86.
Shuker, R. (2017). Wax trash and vinyl treasures: Record collecting as a social practice. Routledge.
Plasketes, G. (1992). Romancing the record: The vinyl de-evolution and subcultural evolution. Journal of Popular Culture, 26(1), 109.